Biometrisch, agil und disruptiv. Au weia.

Als langjähriger Leser wissen Sie, wie gern ich mich an PR-Blasen und Bullshit-Bingo abarbeite. Es ist aber auch immer wieder schön, was sich manche „Experten“ ausdenken, um sich wichtig zu machen und Sie, liebe Eventmanager, zu verunsichern. Ganz aktuell: Events und KI, biometrische Events, individualisierte Events. Und natürlich auch disruptive Events.

Biometrie? Da wird allen Ernstes behauptet, Gesichtserkennung bei Teilnehmern wäre möglich (stimmt), würde von den Gästen akzeptiert (garantiert nicht) und könnte so Eventabläufe in Echtzeit beeinflussen (na ja). Sie hören mich lachen, oder? So ähnlich krude ist die Herleitung der „individualisierten“ Events. Ich sehe schon, wie Sie als Eventverantwortlicher 350 unterschiedliche Erlebnisse während einer einzigen Produktvorstellung „zaubern“. Kinderspiel!

Über disruptive Events mag ich nicht sprechen, das furchtbare Wort darf ja in diesen Tagen nirgends fehlen. So ähnlich wie „Co-Creation“ – das hieß ja bisher „User Generated Content“.

Das scheint tatsächlich ein Trend zu sein: Neue, noch tollere Begriffe für alte „Phänomene“. Was uns bisher als Hybrid Event verkauft wurde, heißt nämlich jetzt „Online Streaming Event“.

Au weia, wer denkt sich so etwas nur aus? (Wenn Sie uns direkt fragen, verraten wir es Ihnen natürlich.) Und wie dünn kann Eis sein, bevor endlich jemand ruft „Der Kaiser ist nackt“?