Kann es so etwas wie Trends in der Event-Branche überhaupt geben? Die Antwort hängt davon ab, wie man den Begriff Trend definiert. Trends sind "beobachtbar, aber nur schwer messbar" schreibt Wikipedia. Puh, Glück gehabt, so sehen wir das auch. In abgegrenzten und eher logistisch geprägten Unterbereichen unseres Geschäftes wie dem Catering kann man sie sicher spüren. Erinnern Sie sich nur an die "Front-cooking Welle" oder die Sushi Explosion vor ein paar Jahren.
Generell Trends für alle Events zu erkennen, fällt allerdings schon deutlich schwerer. Versuchen wir es trotzdem.
Trend Nummer 1: Events sind zurück.
Es gibt sie wieder, die Event-Budgets. Kollegen aus allen Teilen der Republik berichten, dass sie lange nicht mehr so viele Anfragen hatten, wie seit Anfang des Jahres. Stimmt, die logisch nicht nachvollziehbaren radikalen Budgetkürzungen im Jahre 2009 scheinen der Vergangenheit anzugehören. Aber:
Trend Nummer 2: Es darf nicht teuer aussehen.
Selbst wenn man sich die Investition in Kunden, Interessenten oder Mitarbeiter etwas kosten lässt, darf es im Moment nicht danach aussehen. Bescheidenheit ist in, an auffälligen Statements wird gespart. Luxus ist verpönt, 4 Sterne schlagen 5, unabhängig davon, was das spart. Es ist das Zeichen, das in diesen Tagen zählt.
Trend Nummer 3: Das Marketing schlägt zurück. Zumindest manchmal.
Marketing- und Event-Verantwortliche lehnen sich wieder (etwas) häufiger gegen den Einkauf auf. Zu viele schlechte Erfahrungen mit "Billigheimern" haben (zum Glück) ordentlich Flurschaden angerichtet und der Preis ist nicht mehr das einzige Entscheidungskriterium. Berechtigte Nachforderungen von Agenturen und guten Dienstleistern treffen nicht mehr per se auf taube Ohren.
Trend Nummer 4: Die Entdeckung des Konzepts.
Auch dieser Trend ist noch ein zartes Pflänzchen, aber er wächst. Schritt für Schritt setzt sich endlich die Erkenntnis durch was ein Konzept ist. Es ist eben nicht "irgendwas in Powerpoint, idealerweise im Querformat". Ein Konzept ist "eine umfassende Zusammenstellung der Ziele und daraus abgeleiteten Strategien und Maßnahmen zur Umsetzung eines größeren und deshalb strategisch zu planenden Vorhabens".
Trend Nummer 5: Spezialisten an die Macht
Dieser Trend bedeutet, dass Idee und Umsetzung nicht zwanghaft aus einer Hand kommen müssen. Auf die Praxis übertragen: die besten Partner für Beratung und Konzept, die geeignetsten für die Umsetzung. Der alte Irrglaube, ein "Eventler" könne alles können, erweist sich zunehmend als Illusion. Macht ja auch Sinn, wenn man mal in Ruhe darüber nachdenkt.
So, das waren unsere 5 Trends. Sie hatten jetzt nicht allen ernstes Koch- oder Mietmöbel-Trends von uns erwartet, oder? Sehen Sie. Auch das ein Trend: die Event-Branche verabschiedet sich 10 Jahre zu spät von der vermaledeiten "Umsetzungsdiskussion" und konzentriert sich nun auf Inhalte. Halleluja, dass wir das noch erleben dürfen. Schön, wenn 10 Jahre gebetsmühlenartiges "Predigen" dazu beigetragen haben. Wenn Sie diese Trends mit uns diskutieren möchten, gerne auch kontrovers, dann greifen sie zu Hörer oder Tastatur. Wir freuen uns. |