Nach der Arbeit kommt bekanntlich das Vergnügen. Und ausgesprochen vergnüglich waren unsere "Location Recherchen". Bars, Restaurants und mehr haben wir für Sie "verkostet". Beginnen wir mit einem Klassiker, dem 1221. Seit Jahren gerade für Expats und Besucher aus der westlichen Welt ein perfekter Einstieg in die anspruchsvolle, chinesische Küche. Unbedingt reservieren und nicht erschrecken, das Restaurant liegt etwas abseits. Aber da Taxi fahren so gut wie nichts kostet, sollte das ja kein Problem sein.
Wenn Sie dann kulinarisch etwas mutiger werden möchten, empfehlen wir das Amao (Fumin Road 98) in der Französischen Konzession. Hier bestand das Publikum zu 100% aus Chinesen, aber dank der bebilderten Speisekarte hatten wir trotzdem eine Idee, was auf den Teller sollte. Bodenständige, authentische Küche. Da gute Weine in normalen chinesischen Restaurants noch eher selten sind, nach dem Essen einfach ins Dr. Wine. Neben Wein gibt es hier auch europäische Schmankerl wie eine Käseplatte. Köstlich. Nun sollte langsam Zeit für Cocktails und Clubs sein, zumindest wenn Sie ähnlich schnell oder langsam essen und trinken wie wir.
Shanghai bietet endlos viele Möglichkeiten, allesamt stilvoll und auf dem Niveau von New York, Paris oder Berlin. Die Bar Rouge, das Bund 18, die Lounge 18 oder auch die Glamour Bar. Einige davon mit wunderhübschem Blick auf Pudong und den Fernsehturm. Die für europäische Augen gewöhnungsbedürftige Beleuchtung der Gebäude auf der anderen Flussseite wird allerdings erstaunlich früh ausgeschaltet.
Wenn Sie Open Air Bars mit Ausblick mögen, raten wir zum Vue, der Hotelbar des Hyatt on the Bund. Puro Beach Feeling im 33. Stock mit unverbaubarem Blick und internationalem Publikum. Da das Hyatt praktischerweise auch unsere Unterkunft war, hatten wir es dann abends nicht mehr so weit.
Unterhaltsam ist der Besuch eines Fake-Markets. Die Qualität der dort feilgebotenen Produkte variiert von "jetzt schon kaputt" bis zu "vom Original nicht zu unterscheiden". Ob Sie das mögen und wollen, müssen Sie entscheiden, aber angucken lohnt sich allemal. Der Chinese fälscht sogar Produkte, die es nicht mal als Original gibt. Wie zum Beispiel ein original BMW Z8 Telefon oder unser absoluter Favorit: ein iPhone Nano in Pink (foto), selbstverständlich mit 64 GB Speicher. Interessant auch das von uns getestet iPad: doppelt so dick wie das Original, lief eher schleppend unter einer Art mobilem Windows und war nicht per Touch sondern nur per "violent press" bedienbar. Da müssen die Jungens nochmal ran. Zu finden sind die Märkte zum Beispiel in der U-Bahn Station Shanghai Science and Technology.
Da die Chinesen in Shanghai nur wenig Chinesisches übrig gelassen haben, beklagen sich viele Besucher zu Recht über den "westlichen Look" der Stadt. Das stimmt sicher. Eine der wenigen Bastionen chinesischer Kultur ist der historische Yu Garden, den Sie sich unbedingt anschauen sollten.
Wenn Sie in Shanghai etwas typisch Deutsches suchen, werden Sie nicht nur in den drei Paulaner Gaststätten fündig – die wir ausgelassen haben – sondern auch am Flughafen. Dort startet der Transrapid. Sie erinnern sich – Wunderwerk deutscher Ingenieurskunst, in China als S-Bahn auf der 8 Minuten langen Fahrt in die Stadt unterwegs. Die Züge vor 17 Uhr fahren rund 420 km/h schnell, die danach werden merkwürdigerweise bei 300 km/h gedrosselt. Gute Fahrt und viel Spaß in der 21-Millionen-Metropole.
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