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Gibt es Leben zwischen Miami und New York? Folgt man den üblichen Routen deutscher Besucher, so spricht nicht viel dafür. Ostküste? Klar, aber eben nur ganz unten oder ziemlich oben. Schade und ein Versäumnis, das Sie bei Gelegenheit korrigieren sollten, denn ob GA, SC, NC, VA oder MD – die Küste hat es in sich.
Beginnen wir mit den Ikonen der Südstaaten. Charleston oder Savannah? Beides, denn die großen „alten Damen“ am Meer haben Geschichte, Kultur, Kulinarik, Sonne und die gastfreundlichsten Menschen der USA zu bieten.
Übernachten sollten Sie im 0 George (0 ist tatsächlich die Hausnummer – viel Spaß mit dem Navi), einem bezaubernden B&B in Charleston, das Sie aktuell auch auf der Condé Nast Hot List finden. Essen? Husk. Drinks? Husk Bar, direkt daneben. Easy, oder? Cousine Savannah hat mehr „Squares“ und größere Bäume, dafür etwas weniger Top-Gastro. Überzeugen konnten aber Fusion im Chive oder modern-lokales im Maxwells.
Wenn Sie dann, am besten im Cabrio und nicht im Juli oder August, die Küste erkunden, erwarten Sie endlose Strände und kleine Preise auf rund 1500 km. Überbewertet fanden wir die „Outerbanks“. Die erinnern in weiten Teilen an Myrtle Beach (ein echtes No Go) oder an Disneyland. Die Strände sind allerdings toll und wenn Sie die genießen wollen, dann übernachten Sie im typisch amerikanischen Strand-Ressort Sanderling inklusive seinem Top-Restaurant Kimbal.
Kurz danach erreichen Sie über Chesapeake Bridge & Tunnel (wow!) die Wiege(n) von Freiheit und Demokratie: Maryland, Virginia, Delaware, DC, Philli und Co. Da können Sie Geschichte schnuppern.
Nächtigen können Sie vortrefflich im echten WASP-Style im „The Inn at Perry Cabin“. Wir wären nicht überrascht gewesen, wenn ein waschechter Kennedy ums Eck gekommen wäre.
Sobald Sie in Washington DC angekommen sind und Sie die Erkundung von The Mall (nein, kein Shopping-Areal) hungrig oder durstig gemacht hat, bummeln Sie doch durch Georgetown, schauen Sie, ob Sie Frank Underwood treffen oder versuchen Sie einen Tisch im Little Serow zu bekommen (keine Reservierungen :(.
Falls Sie, wie wir, scheitern, gehen Sie ins Ripple (US-Küche) oder ins Sei (Modern Japanese) oder am besten in beides. Übernachten können Sie übrigens standesgemäß im Park Hyatt, nur bitte nicht im Grand Hyatt. Sie merken schon, uns hat es die Hauptstadt angetan. Stark unterschätzt, we shall be back.
„Kann man machen, muss man mögen“ gilt für Philadelphia. Falls Sie dort mal wie wir mit kaputtem Flieger-Fahrwerk stranden, gehen Sie kurz Liberty Bell & Co anschauen und dann ausgiebig shoppen – zwischen Chestnut und Walnut Street. Von dort ist es übrigens nicht mehr weit nach NYC, nur 2 Stunden oder 100 Meilen. |