IAA Mobility. Sieht super aus, aber wo war die Botschaft?

Im September ist speziell für die Münchner Veranstaltungs-Hochsaison: Bevor man sich zur Wiesn ins Bierzelt stürzt, wartet ein Pflichttermin als Inspirations-Booster für Verantwortliche in der Live-Kommunikation: Die IAA Mobility in München bespielte erneut den Münchner Stadtraum mit großen Gesten. Gestalterisch und handwerklich exzellent umgesetzt, blieben die Auftritte der deutschen Hersteller auf dem Open Space inhaltlich eher rückwärtsgewandt.

Audi überzeugte zwar mit einem szenographisch spannenden Auftritt, überließ die Story aber nur einem einzigen Fahrzeug, einer Konzeptstudie mit der Anmutung eines zum Batmobil umgebauten Porsche 911. Audi knüpft damit an die großartigen IAA-Auftritte in den Nuller- und Zehnerjahren in Frankfurt an, bei denen das Phänomen zu beobachten war, dass die Markenwelt drumherum deutlich innovativer wirkte, als die Autos selbst.

Mercedes setzte auf ikonische Formensprache, inszenierte imponierend, mit viel Pathos und Perfektion den elektrifiziert leuchtenden Kühlergrill – aber ist der eine Antwort auf die Fragen zur Mobilität der Zukunft?

Und auch VW erfreute sich an der Rückbesinnung an Bekanntes wie die Namen Polo und GTI – als an neuen Ideen. Am ehesten konnte BMW mit der neuen Klasse auch produktseitig überzeugen.

Am Ende bleibt der Eindruck, die deutschen Designagenturen (und Messebauer) sind Weltspitze, die Hersteller versuchen sich in wohliger Heritage-Rückbesinnung, und die Zukunft spielt in Fernost.