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Dem Mythos Berlin haben sich schon schlauere Menschen als wir angenommen. Und als Münchner darf man eh keine Meinung zu Berlin haben, zumindest keine kritische. Daher beschreiben wir heute mal nur, ganz ohne Wertung. Ob wir das durchhalten?
Unsere Reise beginnt im Solar. Eine Location, für die jeder Westdeutsche töten würde. Ziemlich in Mitte, in einem ziemlich schrabbeligen Hinterhof und dann ziemlich hoch über der Stadt mit einem ziemlich unglaublichen Blick. Wow. Leider war alles andere auch "ziemlich". Zum Beispiel ziemlich durchschnittlich: Das Essen, aber dafür ziemlich genau so teuer wie in München, was ziemlich überraschte. Wie auch die Einstellung des Personals. Die behandelten die Gäste ziemlich genau 17 Jahre nach Mauerfall und Zusammenbruch der Ost-Dikaturen ganz genauso wie damals. Herablassend, unfreundlich, unverschämt. Daher sagen wir: Och nö, da müssen Sie mit ziemlicher Sicherheit nicht hin, außer Sie haben masochistische Anwandlungen oder zahlen gern viel für schlecht. Das ist aber ziemlich unwahrscheinlich, oder?
Dann doch lieber einen Drink in der Gipsstraße. Die ist zwar in Mitte, aber dafür können die Jungs von der Greenwich Bar (Gipsstraße 5, 10119 Berlin) ja auch nichts. Für den wunderbaren Raum, den wunderbaren Service, die wunderbaren Drinks allerdings schon.
Oder ins Jüdische Museum. Nicht wegen der Gastro, sondern für das Erlebnis. Ist nämlich etwas Besonderes, die Ausstellung, die Architektur, die Inszenierung. Pflichttermin. Nicht nur für alle, die etwas mit Events zu tun haben.
Beim „Locanda Pane" sind wir ausnahmsweise mal ganz und gar unentschlossen. Unser bester Berlin-Insider nannte es den besten Italiener für Insider in ganz Berlin. Und normalerweise vertrauen wir dieser Person blind. So blind, dass wir mit einem ziemlich anspruchsvollem "Date" dorthin gingen. Tja, schlecht war es nicht. Aber auch nicht umwerfend gut, genauso wie unser Date. Probieren Sie es selber aus, einen Tisch vorne können wir allerdings nicht empfehlen, der steht wirklich IM Eingang und Sie haben das Reservierungsbuch auf dem Tisch, hinten ist es schlauchförmig und dunkel. Probieren Sie mal an der Seite – und teilen Sie uns bitte mit, wie Sie es fanden. Ach ja: bloß nicht den glatzköpfigen Kellner bitten, die Gerichte zu erklären. Außer Sie haben viel Zeit und noch mehr Langeweile. |