Das multisensorische Dinner

Wie oft haben wir schon gehört ,das man auf diesem oder jenem Event „mit allen Sinnen erleben“ könne. Meist bleibt es dann bei ein paar bunten optischen Eindrücken, einer „Lounge“-Playlist – und lecker Catering. Wie man das weiter entwickeln kann, erkunden sogenannte Multisense Dinner, von denen Sie sicher auch schon gehört haben.

Wir haben uns in Tokio quasi die „Mutter aller Sinne-Dinner“ angeschaut: Moonflower Sagaya Ginza. Was man dort erlebt? Nun, zweifelsohne spektakulär leckere Küche, die findet man in Japan allerdings öfter. Um nicht zum sagen, quasi überall. Dazu Projektionen an Wänden und auf dem übergroßen „Esstisch“ – in Teilen sogar ein ganz klein wenig interaktiv. Dazu eine optische Reise, die mit Bildern, welche sich an Essen orientieren, eine Geschichte erzählt. Und? Nun ja. Vieles davon haben wir bei unseren Events schon vor 20 Jahren ausprobiert. Natürlich ist heute technisch einiges einfacher und optisch vieles besser, aber wir waren ehrlich gesagt etwas enttäuscht.

Projektionen allein (auch da wäre noch reichlich Luft nach oben) schaffen noch lange kein immersives Erlebnis. Was ist mit echter „Vertonung“, also mehr als nur Hintergrundgeklapper? Warum nicht viel stärker den Geruchssinn ansprechen? Und was ist mit der Haptik? Warum kann man nicht viel mehr „anfassen“, spüren und fühlen?

Sie merken, das Thema ist sehr reizvoll, aber Moonflower (Gestaltung übrigens auch von teamLab) greift hier deutlich zu kurz. Oder das Budget war zu klein.

Ein Multisense Dinner ist ein besonderes Erlebnis. Aber für den Preis, der dafür aufgerufen wird (im Europark Rust zum Beispiel 500 Euro pro Person), darf man zu recht mehr erwarten.