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Sind Sie Ehrenbürger von irgendwo? Wir leider nicht, wären aber schon mal neugierig was das im Alltag bedeutet. Umsonst U-Bahn fahren gehört nach unserem Wissen dazu. Das hilft auf Mykonos allerdings nicht viel, da es dort keine U-Bahn gibt. Logisch. Christian Ude, den Münchner OB könnten Sie mal fragen, der ist nämlich seit 2001 Ehrenbürger von Mykonos. Falls Ihnen das zu anstrengend ist, einfach weiterlesen, hier kommt unser Erfahrungsbericht, von der Insel auf der es manchmal ganz schön zugig zugeht.
In einem Satz: Wunderschön, aber nicht gerade billig. Die kleine Kykladen-Insel – zum Beispiel wöchentlich vor dem Aufstehen mit Air Berlin ab MUC zu erreichen – ist ohne Frage ein Juwel. Das liegt an den rigorosen Bauvorschriften (Alles weiß, alles abgerundet, alle Fensterläden in blau – kein einziges Hochhaus, keine Bausünde zu entdecken) und am unvorstellbar klaren Wasser. Und sexy auch, das liegt vermutlich an der lebendigen Kunst- und Homosexuellen-Szene und am Ruf als Jet-Set-Insel im östlichen Mittelmeer.
Wunderschöne Unterkünfte für den etwas pralleren Geldbeutel gibt es einige, stellvertretend seien das Mykonos Grace und unser Favorit, das Cavo Tagoo genannt. Bei letzterem nervt nur die Baustelle für die neue Marina vor der Tür ein wenig, aber das geht vorbei und dank der Steilküste kann man auch prima darüber hinweg gucken.
Um Insel und Strände zu erkunden, lohnt sich ein kleiner Mietwagen, machen Sie einen Bogen um Pier1 (Verbrecher) und gehen Sie zum gemütlichen Chef von Easy Rent (Tel. +30 22890 27491), da gibt es auch den einzigen Smart Crossblade der Insel. Das allein ist ein Erlebnis. Schön sind die Strände im Norden bei Panormos, berühmt die im Süden, allen voran Paradise und Super Paradise. Wir waren ein wenig enttäuscht, aber diese beiden Flecken leben wohl noch immer vom Mythos der sexuellen Freizügigkeit in den späten 70ern. Daher kommen heute recht viele brave Bürger, um ein ganz klein wenig verrucht zu sein. Wer’s mag.
Gemocht haben wir das Essen, zum Beispiel im Sol y Mar (modern, Fusion) am Strand oder im Paraportiani (Ag. Monis Square, Tel. +30 22890 23531) (klassische Taverne) in Mykonos Stadt. Bleiben noch die unzähligen netten, winzigen Shops und Boutiquen in den Gassen der „Haupt“-Stadt. Stellen Sie sich genau das Gegenteil von New York vor. So kreuz und quer, dass Ihnen schwindelig wird und sie Angst bekommen, nie mehr nach Hause zu finden. Da die Stadt aber nur ein paar Hundert Meter lang ist, tritt dieses Problem äußerst selten auf.
Falls Sie beim herumirren auf einen der folgenden Läden treffen, reingehen. Eine exakte Wegbeschreibung können wir Ihnen beim besten Willen nicht geben. Einfach Augen aufhalten nach: Tellino (Schuhe, Kleider), Piccolo (18 Drakopoulou Str., Tel. +30 22890 22208) (lecker Kaffee und Sandwiches), Glavas (Shop: Panahra, Tel. +30 02890 22890) (Schmuck und Ringe) oder „A Fish Called Marina“ (K. Georgouli, Scarpa, Tel. +30 22890 22568) (individueller, handgemachter Schmuck). Und wenn wir beim nächsten Newsletter-Versand immer noch ein Out of Office von Ihnen bekommen, schicken wir Christian Ude, der soll Sie dann suchen. Kalimera.
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