Webinare und virtuelle Messen.

Die Technik macht es möglich. Und viele Anbieter nutzen es. Wir haben nun schon öfter ausprobiert, wie es geht, wie es sich anfühlt – und ob es funktioniert. Ob VexCon oder die kürzlich durchgeführte Xing Seminar-Reihe, solche Formate haben sicher einige Vorteile, sind aber eben auch mit ein paar Problemen behaftet. Mit welchen genau?

Da sind zuerst einmal diverse technische Hürden. Nicht jeder ist ein IT-Crack und kann all die Komponenten auf Laptop oder iPad installieren, die nötig sind, um in den Genuss (da ist es wieder, das Wort -> siehe Editorial ;-)) der virtuellen Erlebnisse zu kommen.

Gerade in Konzernen ist die Installation von Software oft stark eingeschränkt oder gar unmöglich. Eine Schwelle, die schon einmal so einige potenzielle Teilnehmer ausgrenzt. Ist die einmal überwunden, kommt man sehr bequem vom Schreibtisch aus an die Inhalte. Und kann lauschen, lernen und natürlich auch Fragen stellen.

Apropos, hier darf man den „Aktivierungswillen“ der Teilnehmer nicht überschätzen. Bei den 7 Xing Event Webinaren der letzen Wochen hielten sich Anzahl und Qualität der Fragen in überschaubaren Grenzen. Unsere Meinung: ja, gut. Das kann man machen.

Größtes Problem: die Aufmerksamkeit. Kaum jemand nimmt aus dem stillen Kämmerlein an solchen „Events“ teil. Kollegen, Telefon, Emails – das Webinar muss permanent um die Konzentration kämpfen. Und verliert diesen Kampf leider auch recht oft.

Und wie steht es um virtuelle Messen? Wir haben die VexCon „besucht“. Neben den schon oben genannten Punkten haben wir hier ein echtes Problem mit dem „Erlebnis“ – das ist nämlich nicht da. Keine wirkliche Interaktion. Nur ein Mensch-Maschine-Maschine-Mensch-Dialog. Das ist schon ganz etwas anderes, probieren Sie es mal aus.

Und die große, fast schon philosophische Frage: Warum bilden die Macher ihre Messe im „Cyberspace“ 1:1 der Wirklichkeit nach? Messestand bleibt Messestand, Bühnenprogramm findet wie in der Realität nur zu bestimmten Uhrzeiten statt. Könnte man das nicht anders, nicht besser lösen? Mehr Kreativität könnte dem Format „virtuelle Messe“ definitiv nicht schaden.